„ FLINTENWEIBER UND UNTERMENSCHEN“
Eine szenische Lesung mit Martin Heckmann und Kathrin Steinweg über die Folgen der NS-‚Rassenlehre’ für den damaligen Kriegsalltag und darüber, was es vor allem für osteuropäische und sowjetische Kriegsgefangene ganz real bedeutete, einer ‚unterlegenen Rasse‘ anzugehören. Anhand von Briefen ehemaliger Gefangener 1941-45 an www.kontakte-kontakty.de und zeitgenössischer Dokumente wird an ein unglaubliches Kapitel deutscher Geschichte erinnert: mitnichten ein ‚Fliegenschiß‘, wie vor einiger Zeit ein bekannter deutscher Politiker medienwirksam behauptete, sondern schmerzende Wirklichkeit, die uns aus dem Spiegel anstarrt, sobald wir etwas genauer hineinsehen.
am 13.2.2020
Aula der Wilhelm-Kaisen Schule, Valckenburghstr. 1-3, D-28201 Bremen
Beginn 19:00 Uhr, keine Vorbestellungen. Wer kommt, der kommt.
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13. März 2020 Mary Shelly Lesung!
»Maurice oder die Fischerhütte« von Mary Shelley
Bookrelease & Lesung mit Kathrin Steinweg
Fr 13. März 2020 | 18.00 Uhr | Ort: Logbuchladen
Logbuch
Vegesacker Straße 1
28217 Bremen
Tel.: 0421 . 69 19 38 41
E-Mail: info@logbuchladen.de
Mary Shelley (1797–1851) begann schon als Kind Gedichte und Romane zu verfassen. Noch keine 17 Jahre alt, brannte sie mit dem jungen Dichter Percy Shelley durch und bereiste Europa. Im Jahr ihrer Hochzeit 1816 verbrachten beide den Sommer mit Lord Byron am Genfer See, wo sie Ideen für Schauergeschichten sammelten. Schon zwei Jahre später veröffentlichte Shelley ihren »Frankenstein«, den Vater aller Gruselromane, dessen Erfolg es ihr ermöglichte, fortan als angesehene Schriftstellerin zu leben.
Für die elfjährige Laurette Laurettes schrieb Shelley im Frühjahr 1820 eine Erzählung mit dem Titel »Maurice, or the Fisher’s Cot«. Das etwa 40 Seiten umfassende Manuskript war lange verschollen, wurde erst 1997 und 1998 erstmals von der University of Chicago Press veröffentlicht. Sie ist nicht nur eine der schönsten Geschichten Mary Shelleys, sie ist auch ein Vorläufer der komplexen Erzählstruktur ihrer späteren Arbeiten. Shelley greift in ihrer Erzählung Motive auf, die in vielen ihrer Texte auftauchen: das verlorene Kind, das Waisenkind aus gutem Hause, das unter armen Leuten aufwächst, die Vergänglichkeit des Glücks und der Trauer, das Schicksal, das Menschen trennt und zusammenführt. Typisch ist auch die Erzählweise. Die subjektiven Perspektiven der Figuren und die fragmentarischen Informationen in ihren Schilderungen fügen sich nach und nach wie ein Mosaik zu einem lückenlosen Gesamtbild zusammen. Diese Methode kannte Mary Shelley bereits aus den Werken ihres Vaters, und sie sollte sie in ihrem letztem Roman, »Falkner«, perfektionieren.
Unsere Veröffentlichung ist die deutsche Erstausgabe: Übersetzung und Nachwort von Alexander Pechmann, Illustration von Erik Kriek.